Schuld zerstört Familien | Wie du freier lebst als 99 % der Menschen
Aug 17, 2024Da sitze ich.
Den Kopf in den Händen.
Tränen rollen mir übers Gesicht und ich schaue ganz ungläubig in den Raum.
"Ist das wirklich passiert?"
"Wieso ist das passiert?"
"Ist das meine Schuld?"
Neben diesen Gedanken nur das Gefühl der Leere.
Ich schwebe in einem Raum, den ich nicht greifen kann.
Minuten vergehen.
Dann fühle ich Ekel in mir aufsteigen, will mich schütteln, es loswerden. Doch es bleibt.
Ich fühle mich auf einmal ganz klein.
Ganz mini und minderwertig.
Ich schäme mich abgrundtief, für mich.
Habe das Gefühl, der Wertlosigkeit
Ein Stück Dreck zu sein.
Das Letzte.
Jetzt, 6 Monate später, kann ich erkennen, dass es ein Wendepunkt war.
Schuld kreiert Scham - Oder andersrum?
Viele Ereignisse, führten zu der Situation im Februar.
Vor allem wollte ich es unbedingt schaffen. Ich verkrampfte mich aufs Ziel, auf das Ergebnis.
Der Spaß blieb auf der Strecke, meine Familie und ich leiteten darunter.
Doch wieso schaffte ich es nicht, das zu verändern?
Ich bin doch mental Coach, mentaler Kickboxer, so ein Held und toller Typ!
Weil eine ganz tiefe Überzeugung in mir noch nicht erkannt war.
"Ich bin schuld."
Das war nicht nur ein Glaubenssatz, es war eine Überzeugung, die unbewusst in mir schlummerte, meine Glaubenssätze, meine Gedanken und mein Verhalten beeinflusste.
Die logische Schlussfolgerung dadurch:
- ich übernahm die Verantwortung für alles
- ich wollte jeden helfen
- ich musste es schaffen
- NUR ich konnte es schaffen
Denn wenn ich es nicht schaffe, schäme ich mich dafür.
"Ich hätte es besser machen können."
"Ich hätte mehr dafür tun können."
"Ich hätte noch etwas tun oder versuchen können."
Gedanken kamen:
- Ich bin nicht gut genug.
- Habe es nicht geschafft, obwohl ich davon überzeugt war, obwohl ich alle Möglichkeiten hatte.
- Ich bin der Grund dafür, dass es anderen nicht gut geht.
Letztlich schämte ich mich dafür.
Fühlte mich wertlos.
War wertlos.
Vielleicht findest du dich in diesen Worten wieder.
Viele meiner Teilnehmer haben ähnliche Muster und Überzeugungen, wenn wir den gemeinsam Weg beginnen.
Nach wenigen Wochen haben sie erkannt, woher diese unbewussten Überzeugungen, die wir selten so präsent sehen, kommen.
Das alleine sorgt für Veränderung.
Denn Schuld und Scham sitzt so tief in vielen Menschen und führt dazu, dass sie leiden, unbewusst sich selbst und andere verletzen und sich selbst vernachlässigen.
Schuld ist antrainiert
Ein Kind lernt von seinen Eltern in erster Linie durch das abschauen.
Es tut, was Mama und Papa vorleben und versucht es selbst.
Irgendwann heißt es dann,
"Nein, das tut man nicht!"
"Nein, das ist falsch!"
Was dem Kind Grenzen zeigen soll, als Erziehung angesehen wird, vermittelt dem Kind:
Was du tust, ist falsch und schlecht.
Was das Kind daraus lernt ist: Ich bin falsch und schlecht, wenn ich das tue.
Mama ist gereizt und ich bin schuld daran. Ich bin der Grund dafür.
Papa ist wütend und ich bin schuld daran.
Das Kind bezieht alles auf sich und erkennt:
Ich bin der Grund, dass es meinen Eltern schlecht geht. Etwas mit mir stimmt nicht.
Beginnt es zu weinen, schmollen oder bocken wird noch eins drauf gesetzt:
"Hör sofort auf damit. Sei jetzt wieder lieb."
Das Kind lernt jetzt:
So wie ich bin, so wie ich mich natürlich ausdrücke, bin ich nicht richtig.
Ich bin also falsch.
Darum ist auch die gute gemeinte Aussage:
"Nichts passiert, ist nicht so schlimm." ein Killer für den Selbstwert jedes Kindes.
Das Kind fällt auf hin, schürft sich das Knie auf, es blutet, schmerzt und es beginnt zu weinen.
Mit "Nichts passiert, ist nicht so schlimm." gibst du dem Kind zu verstehen, dass was es fühlt, nicht korrekt ist, nicht wichtig ist.
Denn es tut weh, verdammt.
Stell dir vor, du schlägst dir den Kopf an der Fensterkante an. Der Kopf pocht, der Schmerz zieht bis in den Rücken und ich sage zu dir: "Ist nicht so schlimm, ist nichts passiert!".
Das Kind lernt also seine Gefühle zu unterdrücken, nicht so zu handeln, wie es seinem Wesen entspricht, weil es so falsch ist, nicht richtig ist.
Das kann dazu führen, dass ein Kind denk:
"Mein Wesen ist nichts wert. Bin ich wie ich bin, schimpft Mama oder Papa mit mir."
Als Jugendlicher denkt es:
"Ich muss einfach noch mehr machen, noch besser sein, um die Anerkennung und Liebe zu erhalten."
Als Erwachsener denkt es:
"Wenn ich den neuen Job, das neue Auto, das größere Haus habe, dann werde ich wirklich gesehen."
Dadurch kreiert sich eine Gesellschaft, in welcher die meisten Erwachsenen noch aus ihren kindlichen Überzeugungen heraus denken und handeln. Ihre Gefühle unterdrücken und ausblenden, um endlich gut zu sein.
Unterschwellig spüren sie, dass es nicht der Weg ist, doch was sollen sie schon verändern, wenn jeder es auf die eine oder andere Art genauso macht?
Sie fühlen sich schuldig, sie sind der Fehler.
Sie können sich nun nicht verhalten wie sie wollen, weil andere könnten schlecht über sie denken.
Wenn es uns besser geht als den andren, sind wir dann schuld am Leid der anderen.
Was noch weiter unterstützt wird durch Sätze wie:
Iss den Teller auf, andere Kinder haben gar nichts.
Sei einfach mal zufrieden mit xy.
Wenn du jetzt brav bist bekommst du…
Hör auf damit, sonst kommt der böse Mann.
Die Scham sich selbst zu sein
Jetzt sei einfach du.
Was viele Coaches so sagen fällt eben so schwer, weil es unmöglich ist, dass diese Menschen sich selbst sind.
- Wissen sie nicht, wer sie sind.
- Schämen sie sich für den, der sie sind.
- Sind sie es doch, hagelt es Schimpfe, böse Worte oder Hater.
Die Scham sitzt tief.
Wäre das nicht so, hätten weniger Menschen ein Problem damit, sich nackt zu zeigen oder andere nackte zu sehen.
Würden sich weniger hinter der Schminke und den perfekten Klamotten verstecken.
Bräuchten weniger ständig neue Autos, das neue iPhone oder coolste Gadget.
Diese Scham kommt aus der Schuld.
Schuld für die Probleme und Themen der anderen, es nicht gut genug zu machen, nicht gut genug zu sein und sich für sein Wesen zu schämen.
Dies verhindert die Entfaltung des wahren Individuums.
Darum scheuen sich viele, offen und echt aufzutreten.
Ihre Ideen zu teilen, ihre Meinung zu sagen.
Denn Menschen, die in der Schuld und Scham leben, erlauben es auch anderen nicht, sich offen auszudrücken.
Sie wettern dagegen, greifen Sie an, wenn sie anderer Meinung sind.
Sie werden dadurch getriggert, wenn jemand sich selbst ist, weil sie es sich nicht selbst erlauben.
Das zu erkennen ist das eine, es sich einzugestehen etwas ganz anderes.
Denn was heißt es über mich, wenn
- ich glaube, so wie ich bin, bin ich nicht richtig,
- verhalte mich so, dass ich "richtig" bin
- unterdrücke damit mein wahres selbst dauernd,
- fühle mich nicht wertgeschätzt und suche es darum im außen
und soll mir jetzt auch noch eingestehen, dass dieses Verhalten auch nicht richtig ist.
Das ist schon ein Brocken.
Der Weg raus führt durchs Herz
Diesen Brocken gilt es zu heben, zu spüren, wahrzunehmen und anzuerkennen.
Zu sehen, dass der einzige Mensch, der dich dein ganzes Leben lang kleingehalten hat, der dir die Liebe, Anerkennung und Wertschätzung entzogen hat, du selbst bist.
Das nicht aus der Opferrolle zu sehen, sondern zu realisieren, dass wenn du dazu fähig warst, dass du auch zu der kompletten Kehrseite fähig bist.
Bist du fähig Leid zu kreieren, bist du auch fähig Liebe, Freude und Erfüllung zu kreieren.
Reißt dein Kind sich die Knie auf, sage ihm:
"Ja, das fühlt sich scheiße an." Zeige ihm, dass du es siehst.
"Ich bin da." Zeige ihm, dass du es hältst und beistehst.
Erlaube deinen Kindern, sich in aller Art auszudrücken, ihre Gefühle und Probleme offen zu zeigen.
Stärke sie darin, sich selbst zu sein.
Doch es nur zu sagen, ist nicht ausreichend.
Lebe es vor.
Dafür ist es hin und wieder notwendig, in den eigenen Schmerz und das tief sitzende Leid zu gehen.
Zu erkennen, warum du dich wertlos, ungeliebt oder nicht beachtet fühlst.
Ersetze die Scham und Schuld durch Stolz:
- Betrachte, was du durchgemacht hast, was du erlebt und wie du gelitten hast.
- Spüre es, erlebe es erneut.
- Nimm dein kleines Ich, in dieser Situation, in den Arm, zeige ihm, dass du da bist.
- Lass es das wirklich spüren.
- Beobachte, was es mit dir macht.
Erkenne dann, dass du trotz dieser Situationen, Erlebnisse und dieser Vergangenheit ein erwachsener Mensch geworden bist, der sich etwas geschaffen hat.
Du bist trotz der fehlenden Liebe, Anerkennung, trotz der Scham und Schuld weitergekommen.
Erkenne das an.
Sehe, wie stark, kraftvoll und willensstark du bist.
Je größer dein Leid in der Kindheit war, desto mehr Stolz kannst du empfinden.
Spüre diesen Stolz und die eintretende Liebe für dich selbst.
Heile dich damit Stück für Stück.
Zeige damit deinen Kindern, dass es immer eine Möglichkeit gibt, auch wenn sie weh tut.
Lebe ihnen damit vor, dass Transformation und Veränderung ein Teil des Lebens sind.
Zeig ihnen, was es heißt, Mut zu haben, seinen tiefsten Ängsten ins Auge zu blicken, um noch größer daraus hervorzugehen.
Meistere es im Alltag
Je länger du in den Gefühlen der Schuld und Scham gelebt hast, desto einfacher wird es, für deinen Körper dahin wieder zurückzukehren.
Jetzt ist es die Aufgabe, das wahrzunehmen und immer schneller wieder aus den normalen Mustern auszubrechen und neue Wege zu gehen.
Dafür hilft es, deinen Wunschlebensstil zu definieren. (Hier findest du einen kostenlosen Workshop dafür)
Zum anderen ist es entscheidend, dass du nicht weiter reagierst, wie du bisher auf die Trigger reagiert hast, sondern beginnst gezielt zu agieren.
Damit schaffst du eine neue Realität und kreierst deine Zukunft, die nicht länger abhängig ist von deiner Vergangenheit.
Je öfter und disziplinierter du anders agierst, desto weniger wird dieser Trigger in einem Leben präsent sein.
Du wirst gelassener, innerlich ruhiger und spürst eine andere Präsenz.
Du bist nicht länger im Kampf-Modus, um für deine Anerkennung zu sorgen, sondern weißt wie wertvoll du bist, wie geliebt und kannst nun loslassen.
Du beginnst neue Situationen zu kreieren und lebst deinen Kindern vor, was es heißt ein wahrhaft selbstbestimmter und freier Mensch zu sein.
Frei von alten Ängsten, Sorgen, Nöten, den alten Gedanken und Gefühlen.
Dafür offen für neue Möglichkeiten und Erfahrungen.
Stell dir einmal vor, welchen Einfluss das auf dein Familienleben hätte.
Wie würde sich deine Arbeit, in diesem Zustand verändern?
Wie würdest du deinen Alltag erleben?
Denn hast du gewusst:
Für dich ist es der Alltag. Für sie die Kindheit.
Welche Art von Alltag willst du kreieren?
In Liebe,
Raphael
Falls du bereit bist den nächsten Schritt zu gehen:
Am 1.09. startet FreiRaum | Selbstfürsorge für starke Familien.
Dieses Programm zeigt dir, wie du deine Trigger nachhaltig löst, in Stressmomenten in Sekunden zur Entspannung findest, agierst statt reagierst und den Tag innerlich ruhig und mit Freude erlebst.
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Für jeden der bereit ist mentales Kickoxen zu erleben, den lade ich ein ins mentale Kickbox-Gym einzutreten.
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Ich tauche tief in das menschliche Verhalten ein, damit du lernst und erkennst, was die meisten Menschen unbewusst blockiert ein freies und erfülltes Leben zu leben.
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